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Geschrieben von Divine Guardian am 09.01.2006 um 16:24:

  Alanti

In diesen Thread gehören die Storylines, die in der Stadt Alanti spielen ...



Geschrieben von Alicia Crunx am 02.02.2006 um 22:06:

  Die Firmenfusion auf Natria (Anfang)

[Natria - Orbit]
[Aeron Gates - Alicia Crunx - Jackob Anderson - Matthew Ramius]

Der Schleier des Hyperraums öffnete sich und katapultierte das Schiff in den Normalraum. Sofort schob sich ein Planet vor das Sichtfenster und verschluckte das Licht. Das Cockpit wurde nun nur noch von den Displays beleuchtet. Aeron aktivierte die Sublicht-Triebwerke und steuerte auf ihr Ziel zu ... Natria. Jackob sah ungläubig aus dem Fenster.

"Ist Natria immer so dunkel?"

"Natürlich nicht ...", Alicia verdrehte die Augen, "Wir befinden uns auf der Nachtseite des Planeten."

"Wir werden wohl bis morgen früh warten müssen.", Aeron drehte sich zu den beiden um, "Ein Gesetz auf Natria untersagt, nachts ein Fortbewegungsmittel zu benutzen."

"Oh, klasse, gegen ein Schläfchen hätte ich nichts einzuwenden."

Das Com knisterte und eine strenge Männerstimme meldete sich.

"Unbekanntes Schiff, identifizieren Sie sich, sofort, oder sie werden eliminiert werden."

"Hm, freundlicher Empfang.", meinte Jackob und verschränkte die Arme vor der Brust.

Aeron warf ihm einen einhaltgebietenden Blick zu und aktivierte das Com.

"Hier spricht das unbekannte Schiff. Der Jedi-Rat auf Eskalon schickt uns, um ein Geschäftstreffen im Miracle Plasa zu überwachen ..."

Für einige Momente herrschte Stille - sicherlich kontrollierte ihr Kontaktmann ihre Angaben - dann meldete er sich wieder.

"Sie haben Landeerlaubnis - die Koordinaten wurden Ihnen übermittelt. Ich gehe davon aus, Sie kennen die natrianischen Gesetze?"

"Ja, sie sind uns vertraut. Wir haben keinen Bedarf nach einem nächtlichen Ausflug ... danke."

Aeron lenkte das Schiff in die Dunkelkeit der Nacht - es schien mit seiner schwarzen Hülle beinahe unsichtbar. Die Stadt unter ihnen hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit Eskalon: es gab keine Häuser, die über fünf Stockwerke besaßen, Bäumchen und Laternen zierten die Gehwege und es gab kein Anzeichen für Dreck oder Müll auf den Straßen.

Aeron entdeckte die runden Landegruben und senkte das Schiff. Vier große Landefüße fuhren aus dem Rumpf des Kreuzers und federten die Landung ab. Matthew schnallte sich hastig ab und streckte sich.

"Ah, endlich ein bisschen die Beine vertreten. Hat jemand Lust, mitzukommen?"

"Ja, ich brauche unbedingt etwas Bewegung.", Aeron deaktivierte die Systeme und richtete sich auf, "Jackob? Alicia?"

"Nein, danke.", Jackob gab ein lautes Gähnen von sich, "Ich brauche etwas Ruhe ..."

"Ich kann mich auch kaum noch halten ...", Alicia lehnte ihren Kopf an eine Konsole.

Matthew und Aeron zogen ihre Mäntel zu und öffneten die Luke. Die kühle Nachtluft drang in das Schiff ein und stimulierten Alicia ... wie lange hatte sie ihren Heimatplaneten nun schon nicht mehr gerochen? Vielleicht schon zu lange ... die Luke schloss sich mit einem Zischen und die Wärme des Schiff umhüllte sie wieder. Müdigkeit überkam sie, gefolgt von Schwindelgefühl ... sie brauchte unbedingt Ruhe. Als sie durch die mittlere Tür der Lounge trat, machte sich Jackob bereits an den Vorräten zu schaffen. Sie ging an ihm vorbei und betrat eines der Quartiere - es war unerwartet komfortabel: ein großes, bequemes Bett stand in der Mitte des Raumes, Schränke und ein Schreibtisch mit mehreren Displays füllten den Raum aus. Ein weiterer Luxus waren die wunderschönen Kleider und Gewänder, die sie in einem der Schränke entdeckte. Sie vergewisserte sich, dass die Tür verschlossen war, dann nahm sie sich ein Nachthemd und zog sich um - der wunderbar weiche Stoff war leicht wie Luft. Mithilfe eines Reglers schwächte sie das Licht auf Dämmerlicht ab und legte sich auf das Bett ... sie war so erschöpft. Ein Knurren verdeutlichte ihr, dass sie nicht nur erschöpft, sondern auch hungrig war.
Alicia stand auf und begab sich zur Tür, öffnete sie einen Spalt breit und spähte in den Korridor ... Jackob war nirgends zu sehen. Erleichterung überkam sie - sie hatte keine Lust, ihm im Nachthemd gegenüberzutreten - nach allem, was passiert war. Lautlos schlich sie zu den Vorräten und war erstaunt über die große Auswahl an Speisen. Sie gaben zwar kein Nerf-Steak her, doch es war bei Weitem delikater, als der Fraß, den man normalerweise auf solchen Schiffen vorfand. Schließlich entschied sie sich für eine alderaanische Salatschale und ein Stück Brot. Auf dem Weg zurück in ihr Quartier ertappte sie sich dabei, wie ihr die Augen für einen kurzen Moment zu fielen. Deshalb schaufelte sie ihren Salat rasch in den Mund, stopfte noch ein Stück Brot hinterher und legte sich dann für ihren wohl verdienten Schlaf in ihr Bett ... doch dieser Schlaf sollte nicht eintreten.
Die Tür zu ihrem Quartier öffnete sich - sie hatte bei ihrer Rückkehr vergessen, sie zu verriegeln. Die Umrisse einer männlichen Person waren im Licht des Korridors zu erkennen. Alicia war sich sofort bewusst, dass es Jackob war ... nur er hatte diese zurückhaltende und doch respekteinflößende Körperhaltung. Langsam setzte er einen Fuss vor den anderen und betrat ihr Quatier.

"Bitte, Jackob", protestierte sie, "Ich bin müde und brauche Schlaf ..."

Doch Jackob näherte sich ihr unaufhaltsam, ein Lächeln auf den Lippen. Er blieb erst stehen, als er direkt neben ihr stand - die Tür schloss sich mit einem leisen Zischen. Was wollte er von ihr? Sein Verhalten entsprach in keinster Weise den Idealen der Jedi. Er stützte seine Hand auf die Bettkante und setzte sich neben sie - im selben Moment sprang sie auf und lief in Richtung Tür ... doch sie öffnete diese nicht. Langsam drehte sie sich zu ihm um und sah ihm in die Augen. Diese Augen waren so lebendig, so verträumt und dennoch gefährlich - Alicia konnte ihren Blick einfach nicht von ihnen abwenden.

"Verstehst du denn nicht?", hauchte sie, "Wir sind Jedi. Es ist uns nicht erlaubt, eine Beziehung einzugehen - es würde uns zerstören ..."

Wie hypnotisiert setzte sie einen Fuss vor den anderen und sah ihm dabei ununterbrochen in die Augen. Sie spührte ihre Gänsehaut, obwohl das Quatier gut beheizt war, ihre Beine fühlten sich wie Gelee an. Sie setzte zu einer weiteren Bemerkung an, doch Jackob legte ihr einen Finger auf den Mund. Die Berührung erzeugte ein Lauffeuer in ihr, ihr ganzer Körper begann zu zittern und sie hatte das Gefühl, ein Rancor würde in ihrem Magen Ballett tanzen. Jackob legte ihr eine Hand um den Hals und küsste sie. Jede einzelne Zelle in ihrem Körper schien zu explodieren - nun war ihr Zittern nicht mehr zu verbergen. Er zog sie zu sich hin - sie konnte sich nicht dagegen wehren, das Gefühl in ihrer Brust verdrängte jeden Gedanken an eine Reaktion - gemeinsam sanken die beiden auf das Bett. Sie konnte seinen Körper unter dem ihren spühren. Jeder Atemzug von ihm erzeugte eine neue Welle der Exstase in ihr ... sie wünschte, die Zeit würde für immer stehen bleiben.

"Ich liebe dich ...", hauchte er ihr ins Ohr und küsste sie erneut.

Sie sah ihn an und biss sich auf die Unterlippe - eine Träne rollte ihr Gesicht hinunter. So viele Jahre lang hatte sie ihre Diziplin trainiert und dieser Mann ließ sie von jetzt auf gleich verschwinden. War dies der Weg, den die Macht für sie vorgesehen hatte? Jackob bedeckte ihren Hals mit Küssen und strich ihr dabei sanft über ihre Taille, was sie augenblicklich zusammenzucken ließ. Er sah sie mit einem amüsierten und doch verständnisvollen Gesichtsausdruck an.

"Ich ...", begann sie, doch die Müdigkeit siegte.

Der Raum verschwand allmählich in den Schatten - sie konnte noch seine Hand auf ihrem nackten Rücken spühren, als sie von der Dunkelheit verschluckt wurde ... sie war eingeschlafen.

* * *

Alicia blinzelte, als Sonnenstrahlen ihr Gesicht berührten. Sie öffnete die Augen, doch diese mussten sich noch an das grelle goldene Licht gewöhnen. Ihr Verstand arbeitete: wie war dies möglich? Sonnenlicht im Schiff? Ihre Sehfähigkeit verbesserte sich wieder - jetzt konnte sie erkennen, dass die Tür zu ihrem Quartier offen stand. Eine Person befand sich in dem Türrahmen und sah sie enttäuscht an ... es war Aeron. Sie sah an sich hinunter und realisierte, dass sie halb nackt auf ihrem Bett lag. Rasch griff sie nach eine Decke und drehte sich darin ein. Wie peinlich ... ohne ein Wort verließ Aeron den Korridor.
Alicia strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Wie konnte das bloß passieren? Jahrzehnte intensiven Trainings waren umsonst gewesen - sie hatte sich von ihren Gefühlen beherrschen lassen. Sie erhob sich und warf die Decke auf das Bett zurück. Ihre Beine schienen noch immer müde zu sein und zitterten bei jedem Schritt. Sie wollte sich gerade früsche Kleidung aus dem Schrank nehmen, als Aeron ein weiteres Mal in dem Türrahmen erschien.

"Denk dran: wir gehen auf ein Banket - also sollten wir auch dementsprechend gekleidet sein ...", Aeron machte einen Schritt in Richtung Lounge, besann sich jedoch eines besseren und fügte hinzu, "Natürlich nicht auf Kosten der Effizienz."

Sie öffnete den Schrank und betrachtete die Gewänder ... es musste elegant aussehen und dennoch für einen eventuellen Kampf geeignet sein. Schließlich entdeckte sie eine Robe - schwarz und violett mit goldenen Symbolen verziert. Nachdem sie sich umgezogen hatte, stellte sie sich noch vor den Spiegel und frisierte ihre Haare - hochgesteckte Haare, so wie es auf Natria für die Adligen üblich war. Danach gesellte sie sich zu den Anderen in die Lounge - eine große holografische Karte füllte den Raum aus - sie zeigte Alanti, die Stadt, in der sie sich befanden.

"Am besten nehmen wir diese Route", Aeron zeigte auf ein paar Straßen in der Karte, doch Matthew schien nicht zufrieden.

"Nein, viel zu lang - wir sollten diesen Weg nehmen.", meinte er und bewegte seinen Zeigefinger durch die Karte.

"Wie wäre es, wenn ihr mir die Wahl der Route überlasst?", Alicia durchquerte die Lounge und erzeugte dabei ein Raumkrümmung in der Karte, "Das ist schließlich meine Heimat ..."

Die drei sahen auf und bewunderten mit großen Augen, wie sehr sie sich zurecht gemacht hatte. Doch auch sie hatten sich elegantere Kleidung ausgesucht - jeder von ihnen trug eine zeremonielle Robe, der ihren ganz ähnlich, jedoch für männliche Individuen konzipiert. Als Matthew sein Gesicht etwas drehte, konnte sie eine kleine Narbe erkennen ... sie war noch frisch.

"Gab es während eures Mitternachtsspaziergangs irgendwelche Probleme?"

"Nun, PROBLEME ist das falsche Wort", Aeron fuhr sich mit der Hand durch die Haare, "Aber wir haben eine interessante Entdeckung gemacht. Ich erzähle dir davon, wenn wir hier fertig sind ..."

Aeron deaktivierte den Holoprojektor und folgte dann den Anderen aus dem Schiff. Die Sonne stand nun strahlend hell am Himmel und ließ die Stadt vollkommen anders aussehen, als bei Nacht. Alicia atmete tief ein ... Heimatluft. Wie sehr sie Natria doch vermisst hatte ... sie erinnerte sich wieder an die Schönheit und Eleganz der schlicht gestalteten Infrastruktur. Als die vier Jedi die Landegrube verlassen hatten, konnte sie die sauberen Gehwege und Straßen sehen, die Bäumchen, die diese säumten und die niedlichen Häuschen, in denen sie selbst vor vielen Jahren mit ihren Freunden und Verwandten gelebt hatte. Auch der Verkehr auf Natria war geregelter und ruhiger, als auf den großen Metropol-Planeten.

"Ein Gleiter wartet ein paar Straßen weiter auf uns - kommt!", Aeron setzte sich in Bewegung - Jackob schlurfte genervt hinterher.

"Ein paar Straßen weiter? Wieso sind sie nicht bis hierher geflogen?"

"Weil wir nicht auffallen wollen - unsere Identität als Jedi ist streng geheim ..."

"Aber gerade deswegen wäre es doch praktischer gewesen, hätten sie uns schon hier abgeholt. Schließlich würde dies den Anschein erwecken, wir gehörten zu den wichtigen Geschäftsleuten ..."

"Du scheinst vergessen zu haben, warum wir hier sind: wir sollen diese Geschäftsleute beschützen, weil sie hier nicht mehr sicher sind. Würde also der Verdacht aufkommen, wir seien Mitglieder des Treffens, würden wir mit Sicherheit angegriffen werden, was unsere Identität verraten und unsere Mission zunichte machen würde ..."

"Natürlich ... das hatte ich nicht bedacht."

Der Ruf einer jungen Frau ließ die beiden innehalten - sie kam, gefolgt von zwei weitere Frauen, eine Treppe hinuntergelaufen. Alle drei sahen sie aus wie Smashball-Cheerleaderinnen und rannten direkt auf sie zu, die Arme für eine Umarmung ausgebreitet.

"Ah, das nenne ich doch mal eine Begrüßung ...", flüsterte Jackob, doch schon bemerkte er, dass die Begrüßung nicht ihm galt.

"Vion? Vion, bist du es wirklich?", die Mädchen erreichten Alicia und umarmten sie herzlich - erst Momente später erkannte sie die drei.

"Terissa? Nika? Gilia?", die vier Frauen gaben sich gegenseitig Begrüßungsküsschen, "Ich habe euch so vermisst ..."

"Wir dich doch auch - wir dachten schon, du würdest nie wieder zurückkehren, nachdem ... nachdem Du-weißt-schon-was passiert ist."

"Der Zufall ... nein, die Macht hat mich hierher geführt. Wir sollen die Firmen-Union überwachen ..."

Bei dem Wort wir schienen Alicia's Freundinnen zum ersten Mal ihre Begleiter zu bemerken. Diese waren so verblüfft über den plötzlichen Einblick in Alicia's Vergangenheit, dass sie jede Begrüßung vergaßen. Doch die redelustigen Mädchen nutzten dies als Gelegenheit.

"Hallo ... Vion, wo hast du denn die strammen Burschen her? Wenn das der Standard in deinem Orden ist, werde ich mir diese Midi-Chlori-Dingsbums auch besorgen ..."

"Guten Tag, ich bin Jedi-Meister Aeron Gates. Dies hier sind Jackob Anderson und Matthew Ramius ..."

"Schon gut", meinte Matthew ungeduldig, "Wir müssen los, sonst wird unser frischer Ritter hier doch noch zu Fuß gehen müssen ..."

"Oh, natürlich, wir wollen die verehrten Jedi nicht aufhalten", die drei machten ihnen Platz und fügten hinzu, "Vion, besuch uns mal, wenn du Zeit hast ..."

Damit verabschiedeten sie sich und gingen die Straße hinunter. Aeron sah auf die Karte, die er in seinem Datenblock gespeichert hatte, sah sich ihre Umgebung an und zeigte auf eine Kreuzung.

"Dort müssen wir abbiegen ... wir sind fast da."

Er hatte recht: hinter der nächsten Kurve wartete ein Gleiter auf sie. Er war silber, hatte blau getönte Fensterscheiben und schien sehr schnell zu sein. Ein dunkelhäutiger Chauffeur mit kurzen Bart und einer marine-blauen Uniform saß am Steuer und winkte ihnen zu. Wie sich herausstellte, wurde der Mann Chester genannt und er schien nett zu sein - was auf Natria jedoch kein Einzelfall war. Auf ihrem Weg zum Plasa konnten sie die friedliche Stadt beobachten - kein Streit, keine dubiosen Gestalten auf den Straßen, kein Müll - einfach perfekt. Jackob schien dies alles nicht zu interessieren - er sah ununterbrochen in Alicia's Richtung.

"Vion? Was soll dieser Name?"

"Das war mein Rufname, als ich noch ein Kind war. VION kommt aus der natrianischen Ursprache und bedeutet EIS ... das ist wohl auf meine Augenfarbe zurückzuführen."

Jackob setzte zu einer Erwiderung an, doch Chester machte sie darauf aufmerksam, dass sie ihr Ziel in wenigen Momenten erreichen würden. Vor ihnen erhob sich ein rundes Gebäude aus dem Boden - es war das einzige in der Gegend, das höher als fünf Stockwerke war. Die Außenmauer schien stabil und vor der Eingangstür befand sich ein kleiner Anbau. Dieser war dazu da, die Besucher zu identifizieren und "ungeladene Gäste" fernzuhalten. Die vier Wachen in dem kleinen Anbau untersuchten die Jedi auf Waffen, versteckte Abhörgeräte und sonstige Gefahren. Schließlich wurden sie durchgelassen und in die Eingangshalle gebracht. Der glänzende Marmorboden erzeugte bei jedem Schritt ein Klock-Geräusch, welches von den Wänden widerhallte. Zwei junge Wachposten kamen ihnen mit geschulterten Gewehren entgegen.

"Ihr seid die Jedi? Folgt mir, ich bringe euch nach oben ..."

Ein Lift brachte sie in den dritten Stock - die Flure hier bestanden aus einer hellen Metall-Gesteinsverbindung. Der Wachmann erklärte ihnen den Weg zu dem Banket-Saal und fuhr dann wieder mit dem Lift zurück in die Empfangshalle. Die vier Jedi liefen den Korridor entlang und erreichten eine Kreuzung.

"Okay, wir sollten uns aufteilen", meinte Aeron und sah in die verschiedenen Flure, "Eine Gruppe sollte die Sicherheitssysteme checken und ..."

"Ich werde in den Bankett-Saal gehen und mich über die Leute dort informieren.", Matthew machte sich bereits auf den Weg.

"Ihr werdet die Sicherheitssysteme auf der linken Seite prüfen, ich die auf der rechten Seite.", schlug Alicia vor - sie brauchte etwas Zeit mit sich selbst.

Aeron und Jackob willigten ein und rannten den linken Flur hinunter ... sie war allein. Sie schloss die Augen, lehnte sich an die Wand und atmete tief aus. Was war in dieser Nacht passiert? War sie vielleicht nicht dazu bestimmt, eine Jedi zu sein? Hätte sie lieber bei ihren Freundinnen bleiben, einen Mann heiraten und ein gewöhnliches Leben leben sollen? Jackob's Gesicht erschien in ihrem Geist - seine Augen, wie er sie angesehen hatte - seine Hände, wie es sich angefühlt hatte, ihn zu berühren ... wie sollte sie das alles aufgeben? Oder hatte Aeron recht? Bestand die einzige Gefahr wirklich darin, sich selbst zu verlieren? Würde sie eine Beziehung zu Jackob aufrecht erhalten können, solange sie sich selbst treu blieb? In ihren Gedanken vergaß sie vollkommen ihre Umgebung, sie bemerkte nicht, wie sich ihr jemand näherte, wie er einen Elektro-Jabber auf sie richtete ... und einsetzte. Jedes Gefühl wich aus ihrem Körper - langsam rutschte sie die Wand hinunter auf den Boden. Jemand hob sie auf und legte sie über seine Schulter ... schon wieder war sie aufgrund ihrer Gefühle unaufmerksam geworden ... doch diesmal hatte sie etwas daraus gelernt:

Vertraue der Macht ... immer!

Die fremde Person schleppte sie eine ganze Weile durch das Gebäude, bis er endlich anhielt und eine Tür öffnete. Er ließ sie von seiner Schulter rutschen, warf sie in eine kleine Kammer ... eine Besenkammer ... und fesselte sie unnötigerweise mit Handschellen an ein Regal. Die Tür schloss sich hinter ihr ... es wurde dunkel und sie konnte sich nicht bewegen. Doch sie hatte die Macht auf ihrer Seite ... sie würde sich nicht von dieser Lähmung aufhalten lassen. Mit ihrem nächsten Atemzug ließ sie die Macht durch sich hindurchfließen, erlaubte ihr, sie zu erfüllen und ihr Kraft zu geben. Alicia schloss die Augen und konzentrierte sich noch stärker ... sie konnte die Macht spüren und verband dieses Gefühl mit ihren Gefühlen für Jackob. Wärme stieg in ihren Körper, füllte sie aus und dehnte sich in die Kammer aus. Als sie die Augen wieder öffnete, war der Raum mit Licht geflutet ... die Energie der Macht. Eine Haarnadel löste sich aus ihrer Frisur, drang in ihre Handschellen ein und schloss sie kurz ... Momente später kam das Gefühl in ihre Glieder zurück. Das Licht in der Kammer floss in ihren Körper und gab ihr die Kraft, die sie brauchte, um aufzustehen. Mit einer Handbewegung sprengte sie die Tür auf, welche gegen die nächste Wand krachte, doch Alicia hatte keine Zeit ... sie musste die Anderen finden - sie waren in Gefahr.

Ich komme ...

[Aeron Gates - Alicia Crunx - Jackob Anderson - Matthew Ramius]
[Natria - Miracle Plasa]



Geschrieben von Matthew Ramius am 03.02.2006 um 18:34:

  Die Firmenfusion auf Natria (1)

[Natria - Hangar]
[Matthew Ramius, Aeron Gates]


[Matthew Ramius, Aeron Gates]
[Natria - Schiff von Aeron]



Geschrieben von Jackob Anderson am 12.02.2006 um 01:35:

  Die Firmenfusion auf Natria (2)

[Natria - Miracle Plasa]
[Jackob Anderson - Alicia Crunx - Aeron Gates - Matthew Ramius]

"Ihr werdet die Sicherheitssysteme auf der linken Seite prüfen, ich die auf der rechten Seite." schlug Alicia vor. Jackob und Aeron kamen ihrem Vorschlag nach.

Matthew machte sich auf den Weg zum Banket-Saal um sich über die anwesende Leute zu informieren, Jackob und Aeron rannten den linken Flur entlang. Sie begegneten einigen Leuten, die mit der Vorbereitung für das Treffen beschäftigt waren, so dachte Jackob. Das Gebäude war relativ gut gesichert. An allen erdenklichen Orten überwachten Sicherheitskameras das Geschehen. Ab und zu waren Deckengeschütze an strategisch wertvollen Punkten angebracht. Sie sprachen einen Sicherheitsbeamten, der nervös umherrannte, an.

"Guten Tag, wir sind Jedi und sollen das Treffen überwachen. Wir wollten uns über die Sicherheitssysteme dieses Gebäude's informieren." fing Aeron an.

"Was?...oh natürlich. Sie sind die Jedi. Also, neben den den Überwachungskameras und den Deckengeschützen gibt es sogenannte Sicherheitsbereiche in diesem Komplex. Diese Bereiche werden nur in Notsituationen aufgesucht und sind durch Lichtschranken und viele andere technische Spielereien geschützt. Welche genau kann ich ihnen nicht sagen. Da müssen sie sich an unsere Technische Abteilung wenden." Der Mann war etwas nervös, antowortete aber präzise und professionell.

"Nun ich denke, das genügt uns fürs erste. Vielen Dank. Ihr seht nervös aus. Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten." fragte Jackob.

"Ich hoffe nicht...unsere Sensoren spielen den ganzen Tag schon verrückt. Sie scheinen nicht einwandfrei zu funktionieren. Hat aber nichts mit dem Treffen zu tun denke ich. Ich muss dann weiter, wenn sie mich entschuldigen würden." Verabschiedete sich der Mann. Aeron und Jackob nickten kurz und gingen weiter.

"Meint ihr die technischen Ausfälle haben was zu bedeuten, Meister Gates" fragte Jackob.

"Ich hoffe nicht, aber ich hab da so ein komisches Gefühl bei der Sache. Ach übrigens sag Aeron und nicht Meister Gates." erwiderte Aeron und lächelte kurz.

"Wie ihr wünscht, Aeron. Ich weiß was ihr meint. Ich spüre es auch. Wir sollten vorsichtiger sein. Lasst uns nach Matthew schauen. Mal sehen was er rausfinden konnte." Aeron schaute etwas verwundert zur Tür hinter Jackob.

"Moment noch. Irgendetwas ist da." Jackob guckte verwundert und machte Aeron Platz als dieser an ihm vorbei zur Tür ging. Die Tür öffnete sich mit einem zischen. Die beiden befanden sich in einem Raum. In der Mitte des Raumes war ein großer Holoprojektor, der eine Sternenkarte zeigte. Jackob stand noch immer im Türrahmen und Aeron der auf die Karte zuging hatte auch keine Zeit mehr zu erkennen was genau auf ihr zu sehen war. Eine Stimme ertönte aus dem Holoprojektor.

"Zurücktreten, Projektion wird vernichtet." Ein kleine Explosion im innern des Projektor lies die beiden aufschrecken und Rauch aus dem Holoprojektor aufsteigen, der sich aber schnell verflüchtigte. Eine gegenüberliegende Tür schloss sich mit einem zischen. Jackob setzte zur Verfolgung an doch Aeron machte ihm mit einem Handzeichen klar, dass es nichts bringen würde den Flüchtenden zu verfolgen. Aeron ging auf den Projektor zu und musterte ihn genau. Jackob folgte ihm. Die beiden begutachteten den Schaden.

"Der Chip ist verschmorrt. Er ist unbrauchbar. Ich kenne solche Projektoren. Der Selbstzerstörungsmechanismus wurde in Gang gesetzt." sagte Jackob nach einer Weile

"Irgendjemand wollte nicht, dass wir und andere sehen was auf der Karte war." fügte Aeron hinzu

"Sollen wir ihm hinterher?" fragte Jackob

"Nein, lass gut sein. Wir haben wichtigeres zu tun. Lass uns jetzt nach Matthew sehen." sagte Aeron und ging los. Jackob folgte ihm.

Die beiden waren wieder an ihrem Ausgangsort angekommen als Matthew ihnen entgegen kam.

"Hast du was herausfinden können?" fragte Jackob gleich.

"Ja einiges, das Treffen findet zwischen 5 Großkonzernen Natria's statt. Der Meta-Forma Inc. mit ihrem Vertreter Terrin Gaab. Die Hitaro AG mit ihrem Vertreter Ching Letiss. Die Luxurity Industries mit ihrem Vertreter Lap'rek'ta. Die Tritan Industries mit ihrem Vertreter Milio Tritan und die Crunx Industries. Das spannendste daran ist der Firmenboss Garanov Crunx." Matthew hatte die Daten von seinem DataPad abgelesen und schaltete es nun ab. Bei dem Namen Crunx guckten Aeron und Jackob etwas verwundert und sagten beide gleichzeitig.

"Crunx?!"

Matthew holte zu einer Erklärung aus.

"Ja Crunx. Wir müssen wohl Alicia fragen was es damit auf sich hat. Möglich, dass er zu ihrer Verwandschaft gehört."

"Apropos Alicia, wo ist sie eigentlich?" warf Jackob ein.

"Vielleicht schaut sie sich noch die Sicherheitssysteme an oder hat ihre Freundinnen wieder getroffen." erwiderte Aeron.

"Wir sollten schon mal zum Banket gehen. Sie wird sicher nachkommen." schlug Matthew vor und die drei bewegten sich zum Banket-Saal.

Die große Doppeltür wurde ihnen von zwei Sicherheitsleuten geöffnet und die Jedi betraten den Banket-Saal. Der Raum war groß und reichlich geschmückt. An der gegenüberliegenden Wand war ein Rundtisch an dem die Vertreter der Firmen sitzen würden. Im Moment waren ca. 20 Personen im Raum die sich unterhielten und etwas tranken und ab und zu vom Buffet naschten. Die Minuten vergingen relativ unspektakulär, die Jedi unterhielten sich mit anwesenden Gästen und von Alicia fehlte immer noch jede Spur. Jackob wurde langsam etwas nervös und beruhigte seinen Verstand mit Jedi-Übungen. Die Jedi-Übungen schlugen jedoch nicht an und ihm wurde schlecht und schwindelig. Was war los mit ihm? Hatte er schlecht gegessen? Er setzte sich auf einen freien Stuhl und lehnte sich zurück. Schweißtropfen rannen ihm die Stirn hinunter. Sein Blick verschwamm. Der allgemeine Gesprächslärm verstummte zu einem Dumpfen Klang der in Jackobs Ohren wiederhallte bevor er endgültig das Bewusstsein verlor.

***************************************************************************


Jackob's Brustkorb schmerzte. Er lag. Irgendwo. Grelles Licht lies ihn einige Mal blinzeln bevor er die Augen ganz öffnete und das grässliche Gesicht vor ihm erblicken konnte. Auf dem Gesicht des Hutten war ein breites Lächeln.

"[...]" Er sagte etwas, was Jackob nicht verstand. Der Twilek wurde von dem Jak'tal kurz angeschrien bevor er merkte, dass er übersetzen sollte

"Erstaunlich. Sehr Erstaunlich, Jedi. Ihr wart dem Tod nahe, aber irgendwie habt ihr überlebt. Fragt mich nicht wie. Aber als ich wusste, dass ihr noch lebt hab ich einige der besten Ärzte auf Nar Shadaa angewiesen euch wieder auf die Beine zu bringen. Lebend nützt ihr mir mehr. Wir werden noch viel Spaß mit euch haben, Jedi." Jak'tal lachte und der Twilek lachte hämisch.

"Dafür werdet ihr mit eurem Leben bezahlen, Jak'tal. Seit dessem Gewiss."

Jak'tal lachte.

"Immer noch so hochmütig, Jedi."

"[...]" Dann sagte er etwas, was der Twilek nicht übersetzte. Jackob spürte ein kurzes Stechen an seinem Oberarm, bevor er das Bewusstsein verlor.

***

Es war dunkel. Dunkel und kalt. Eine unangenehme Stille umgab ihn. Jackob war noch nicht ganz bei Bewusstsein, doch er merkte schon wie seine Hand- und Fußgelenke schmerzten. Er war festgebunden an einem Stuhl aus Stahl mit einem ein Zentimeter dicken Stahlseil. Dunkelrotes Blut tropfte ihm von den Armen runter und sammelte sich in einer Lache auf dem Boden. Die unangenehme Stille umgab ihn immer noch. Er zweifelte schon daran, dass sich andere Personen in seiner Nähe befanden, als er plötzlich aufschreckte. Er spürte etwas. Er tastete mit der Macht nach draußen. Es waren mehrere Personen da. Sechsundzwanzig um genau zu sein. Er konzentrierte sich auf ein Signal. Es erlosch. Das gleiche passierte mit den andern Fünfundzwanzig Signalen. Eines nach dem andern erlosch und hinterließ eine unheimliche Leere. Jackob musste herausfinden was dort geschehen war. Er konzentrierte sich auf seine Fesseln. Seine Muskeln spannten sich an und sein Körper bebte unter der enormen Kraftanstrengung. Die Fesseln scheuerten an seinen Handgelenken und ließen noch mehr Blut fließen. Er spürte die Macht. Sie umgab ihn. Doch er ließ sich nicht von ihr leiten er beugte sie seinem Willem. Seine Kraft stieg schlagartig an und die Fesseln rissen. Seine Fußfesseln ereilte das gleiche Schicksal. Wut stieg in ihm auf. Die Stahltür riss er mit einer Handbewegung aus den Angeln. Sein Lichtschwert fand Jackob in einer Verwahrungstruhe. Er war in Jak'tal's Basis. Jackob war fest entschlossen und seine Wut brachte ihn dazu sich jak'tal noch einmal zu stellen.
Er öffnete die Tür die ihn aus dem Gefängnis Komplex in die eigentliche Basis führte. Er zuckte kurz zusammen, als er die Leichen zweier Wachleute auf dem Boden liegen sah. Die beiden wurden mit einem Lichtschwert getötet, doch davon war er nicht sonderlich beeindruckt. Er musste weiter und hatte nur ein Ziel vor Augen...Jak'tal. Auf dem Weg lagen viele tote Wachleute. Selbst die Wachen direkt vor Jak'tal's Bürotür. Jackob öffnete die Tür.
Jak'tal's toter Körper lag im Raum verteilt. Einige Wachleute lagen aufgestapelt in der Ecke. Ebenfalls tot. Jackob sah sich um. Eine Blutlache hatte sich in der Mitte des Raumes gebildet. Hier wurde Jak'tal vermutlich hingerichtet. Doch nun kniete dort nur eine schwarze Gestalt, die nun aufstand und Jackob ansah.

"Du dummer Tor...wieso bist du nicht weggelaufen?" fragte die dunkle Gestalt. Es war mehr eine rhetorische Frage. Eine Antwort war überflüssig und würde an dem Vorhaben der dunklen Gestalt nichts ändern.

"Jak'tal's Tod sollte durch meine Hand vollbracht werden. Du hast dies vereitelt und wirst nun sterben, dunkler Jedi." antwortete Jackob und attackierte ihn ohne Vorwarnung.

Der Kampf dauerte nicht lange. Der dunkle Jedi war Jackob weit überlegen und hatte keine Mühe ihm sein Lichtschwert in den Bauch zu stoßen. Ein stechender Schmerz ließ Jackob zusammenbrechen und auf den Boden sinken. Sein Blick trübte sich. Er sah nur noch eine Hand vor seinen Augen, die kurz aufleuchtete, bevor die Welt um ihn herum sich verdunkelte...


***************************************************************************


Jackob spürte eine Hand, die ihn leicht Ohrfeigte und aus seiner Bewusstlosigkeit riss. Sein Blick wurde langsam Klar und er erkannte Aeron.

"Na endlich bist du bei Bewusstsein. Was ist passiert?" fragte Aeron besorgt.

"Ich weiß es nicht. Ich habe wohl was schlechtes gegessen. Ist Alicia in der Zwischenzeit gekommen?" entgegnete Jackob

Aeron rollte mit den Augen..."Was falsches gegessen, war ja klar...Alicia ist immer noch nicht da. Du warst ja nur einige Minuten weggetreten."

"Habt ihr in der Zwischenzeit etwas verdächtiges bemerkt?" fragte Jackob

"Nein, nichts. Alles ist ruhig. Die Vertreter der Firmen werden gleich eintreffen." antwortete Aeron

"Oh, sehr gut. Wir sollten uns verteilen." Aeron nickte und half Jackob hoch. Sie sagten noch Matthew bescheid, bevor sich die drei im Raum verteilten, um ihn ganz zu überblicken.

Eine große Doppeltür wurde geöffnet und die Vertreter der Firmen gefolgt von Sicherheitsbeamten betraten den Banket-Saal. Sie setzten sich an den großen Rundtisch. Erst würde das Geschäftliche geklärt werden und dann stilgerecht gefeiert. Die anwesenden Gäste warteten ungeduldig. Jeder Firmenboss hatte ein Datapad mit. Sie schlossen es an die Konsole am Rundtisch an und eine Projektion erschien in der Mitte des Tisches. Einer der Firmenbosse öffnete den Mund und wollte sprechen...
Jackobs Herz blieb stehen. Etwas stimmte nicht. Er hatte auf einmal ein ganz mieses Gefühl. Es war zu spät zum Handeln. Sein Blick wanderte nach oben. Alles lief wie in Zeitlupe ab. Die Abdeckung des Lüftungssystem löste sich und fiel zu Boden. Ein weitere massiver Gegenstand fiel runter, direkt auf den Rundtisch zu. Es war eine Granate...

[Jackob Anderson - Aeron Gates - Matthew Ramius]
[Natria - Miracle Plasa - Banket-Saal]



Geschrieben von Aeron Gates am 24.02.2006 um 16:44:

  Die Firmenfusion auf Natria (3)

[Natria - Miracle Plasa - Banket-Saal]
[Aeron Gates - Jackob Anderson - Matthew Ramius]

Alles ging so schnell: gerade war der Saal noch gefüllt mit Stimmen, Heiterkeit und Festtagslaune - nun herrschte Stille. Alle Blicke waren auf die verhängnisvolle Kugel gerichtet. Wie in Zeitlupe fiel sie in die Tiefe - es war die einzige Bewegung in dem Saal. Die Geschäftsleute starrten - unfähig sich zu bewegen - ihrem Tod entgegen. Ein Geräusch - war es die Explosion? Nein, es war der Lüftungsdeckel, der krachend auf dem runden Tisch landete. Aeron hatte das Gefühl, er könne jede einzelne Schallwelle spüren. Die Granate näherte sich unaufhaltsam dem Tisch - nur noch ein Meter trennte die beiden Gegenstände ... doch was war das? Eine Hand rückte in sein Sichtfeld ... seine Hand! In dem Moment, in dem die Granate den Tisch berührte, zersprang sie - wie von einer unsichtbaren Macht getroffen - in ihre Einzelteile ... nun stellte sie keine Bedrohung mehr dar. Die Geschäftsleute, welche die Augen geschlossen und die Hände erhoben hatten, sahen nun ungläubig auf den Schrott, der Sekunden zuvor noch den sicheren Tod bedeutet hatte. Die anderen Gäste hatten entweder Freudentränen in den Augen oder starrten fassungslos auf ihre Hände.

"Bravo, gut gemacht, Jedi!"

Aeron betrachtete die Leute im Saal, doch niemand schien ihn anzusehen. Als er sich umdrehte, entdeckte er einen applaudierenden Mann im Türrahmen des Saals. Er hatte ein mageres Gesicht, dunkle Augenränder und seine Haare wirkten wie braune Blitze auf seinem Kopf. Aeron setzte gerade zu der Frage an, wer der Mann sei, doch dieser kam ihm zuvor.

"Mein Name ist Dorian Ashford. Ich wurde merkwürdigerweise nicht eingeladen!", er warf den fünf Geschäftsleuten einen gehässigen Blick zu, "Aber, hey, ich bin ja nicht nachtragend."

Dorian breitete in einer Geste der Unschuld seine Arme aus. Zehn gepanzerte Humanuiden traten aus den Schatten des Korridors und postierten sich neben ihn.

"Zum Zeichen meiner Gutmütigkeit biete ich euch sogar ein Feuerwerk", rief er in den Saal und fügte flüsternd hinzu, "... eines, das ihr nie vergessen werdet."

Dorian trat ein paar Schritte zurück, während seine Gefolgsleute ihre Blastergewehre in Anschlag nahmen.

"Ich wünsche noch viel Vergnügen!"

Mit diesen Worten verschwand er und die Truppen eröffneten das Feuer. Die drei Jedi handelten instinktiv: während Matthew mit seinem unausgebildeten Machtumgang gerade dazu fähig war, die Tische zu ihrem Schutz umzuwerfen, bombadierte Aeron die Angreifer bereits mit Stühlen. Jackob gelang es sogar, einen gläsernen Kronleuchter zu zertrümmern und die Scherben wie mit einem Schnellfeuergewehr durch den Saal zu schießen. In Windeseile hatten sie den geschmückten Banket-Saal in ein rauchendes Schlachtfeld verwandelt, die Luft roch nach Ozon und wurde von dem Dauerfeuer der Truppen blutrot gefärbt. Die Vertreter der verschiedenen Firmen hatten sich bereits hinter einer Wand aus Tischen und Stühlen verbarrikadiert - ein leichtes Glühen der provisorischen Mauer sagte Aeron, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde - es war an der Zeit, etwas zu unternehmen. Mit einem schnellen Blick über die Schulter machte er Jackob auf ihr Problem aufmerksam - dieser hob daraufhin einen Tisch mit der Macht an und setzte ihn vor die Barrikade der Vertreter.

"Das wird nicht lange halten!", schrie Aeron über den Lärm des Blasterfeuers hinweg, "Wir müssen die Leute in Sicherheit bringen!"

"Habt Ihr einen Plan?", fragte Matthew und griff nach seinem Blastergewehr, "Ich könnte Euch Deckung geben ..."

Aeron sah sich in dem Saal um - es gab nur zwei Möglichkeiten: entweder sie wurden die Angreifer los oder sie machten sie unschädlich, tot oder entwaffnet. Er wagte für einen winzigen Augenblick einen Blick über die Tischkante und registrierte die offene Tür hinter den Truppen ... eine Chance. Aeron vergewisserte sich, dass Matthew für Ablenkung sorgte, dann sprang er auf und erhob die Hand, ließ die Macht fließen und schickte einen Machtstoß in feindliche Richtung. Von der unsichtbaren Faust getroffen flogen die Angreifer fünf Meter in den Flur hinein; Jackob schloss eilig die Tür und verriegelte sie.

"Wir haben nicht viel Zeit", Aeron ging die drei Stufen hinunter in den Saal und stellte sich vor die Gäste, "Jackob, du beschützt die Leute hier. Nimm den zweiten Ausgang hinter dir - wir werden die Angreifer auf Distanz halten ..."

Wie aufs Stichwort begannen die Truppen auf der anderen Seite der Tür das Sperrfeuer ... sie hatten tatsächlich nicht viel Zeit, die Tür erstrahlte bereits in einem hellen Rot. Nachdem Jackob mit den Gästen verschwunden war, wandten sich die beiden Jedi der Gefahr zu - ein kurzer Blick, dann erhob Aeron abermals die Hand. Die Wucht des Machtstoßes sprengte die Tür aus ihrem Rahmen und ließ die Angreifer innehalten. Wie in Zeitlupe aktivierte er sein Lichtschwert - war es Angst, was er in den Augen der Truppen sah? Sie hatten allen Grund dazu ... denn im nächsten Moment verließ Aeron den Boden und landete neben dem vordersten Angreifer. Eine schnelle Drehung des Handgelenks und die Waffe des Mannes war Geschichte. Matthew hatte währenddessen mit dem Beschuss begonnen - Aeron erkannte sofort die Geschicklichkeit hinter Matthew's Vorgehen: anstatt mit jedem Schuss zu treffen, zwang er die Gegner von Ausweichmanöver zu Ausweichmanöver, was ihnen die Chance auf einen eigenen Treffer nahm. Dies ermöglichte Aeron, unversehrt durch die feindlichen Reihen zu gehen, um sie zu entwaffnen ... doch eine plötzlich geworfene Blitzgranate vereitelte ihre Taktik. Als sie ihr Augenlicht wiedererlangten, waren die Angreifer bereits den Korridor entlang geeilt und hinter einer Ecke verschwunden.

"Und jetzt?", Matthew wechselte die Tibannagas-Patronen seines Gewehrs, "Sollen wir ihnen hinterher?"

"Uns bleibt keine andere Wahl - die Gäste sind noch immer in Gefahr ..."

* * *

Das Gebäude ähnelte einem Labyrinth: eine Kreuzung bot drei Richtungen, die die Angreifer genommen haben konnten. Doch diese Wege führten wiederum zu Kreuzungen - jede drei Abzweigungen - wobei sie schon bei neun wären. Am Ende dieser Rechnung stand eine Zahl, deren Namen Aeron nicht einmal kannte. Hatten sie überhaupt eine Chance? Würden sie die Angreifer rechtzeitig erreichen?

"Die Macht ist auf unserer Seite", sprach Matthew, als hätte er seine Gedanken gelesen, "Sie wird uns den richtigen Weg zeigen."

Ein Lächeln stahl sich auf Aeron's Gesicht - ein Schüler musste einem Meister die Wege der Macht erklären ... wie weit war er gesunken ...

"Ihr habt recht, Matt, wir sollten der Macht vertrauen."

Aeron schloss die Augen und konzentrierte sich, erlaubte der Macht, seine Beine zu führen, ihm den richtgen Weg zu weisen. Ohne auch nur einmal anzuhalten, rannten die beiden Jedi durch die Gänge - sich ihres Zieles sicher. Schon nach kurzer Zeit konnte Aeron die Truppen vor sich spüren - hörte ihren Atem, ihre Stimmen ... und einen Schuss. Im nächsten Moment wurde er von einer Hand nach hinten gezogen, wodurch ihn ein Blasterblitz nur knapp verfehlte. Vorsichtig spähte er um die Ecke: in der Mitte des langen Korridors befanden sich mehrere Kisten - sie standen an beiden Seiten und verengten den Flur an dieser Stelle - die Feinde standen zehn Meter weiter und warteten auf ihre Chance, die Jedi in Staub zu verwandeln.

"Diese Kisten würden uns genügend Schutz bieten, doch ich bezweifle, dass wir sie rechtzeitig erreichen werden.", Aeron seufzte und sah Matt fragend an, "Habt Ihr eine Idee?"

"Seid Ihr dazu fähig, eine dieser Kisten mit der Macht zu bewegen?"

"Wenn Ihr darauf anspielt, dass ich sie auf die Gegner werfe, muss ich Euch enttäuschen, jedoch kann ich sie BEWEGEN."

"Das müsste ausreichen", Matt sah ein zweites Mal um die Ecke und schätzte die Entfernung zu den Kisten, "Passt auf, der Plan lautet, wie folgt: ihr befördert mithilfe der Macht eine dieser Kisten zu uns. Wir ducken uns dahinter und schieben sie zurück zu den restlichen Kisten - dann kommt der leichte Teil."

"Es klingt so, als hättet Ihr das schon einmal gemacht ..."

"Als Soldat kommt man viel herum ... und jetzt fangt an."

Im nächsten Moment setzte sich eine der Kisten in Bewegung und rutschte geisterhaft über den glatten Boden. Die Angreifer standen regungslos da und starrten ungläubig auf die flüchtende Kiste - Aeron konnte sie reden hören.

"Hey, Al, siehst du das? Sogar die Kisten haben Angst vor mir ..."

"Halt die Schnauze, Crack, das ist einer dieser Jedi-Tricks - Feuer auf mein Zeichen!"

In dem Moment, in dem Aeron und Matthew hinter die Kiste krochen, begannen die Truppen das Feuer. Schon nach wenigen Treffern erwärmte sich das metallische Material - sie mussten sich beeilen. Gerade noch rechtzeitig erreichten die beiden den Kistenhaufen - von ihrer Kiste blieb nichts als Rauch und Staub - ihre Chancen hatten sich soeben verdoppelt. Matthew entsicherte sein Blastergewehr und erwiderte das Feuer - mit dem Überraschungsmoment auf seiner Seite erledigte er sofort einen der Angreifer. Aeron griff nach der Macht und ließ den Blaster des gefallenen Feindes in seine Hand fliegen - nun standen die Chancen drei zu eins. Im 2-Sekunden-Takt gaben die beiden Jedi ihre Salven an die Gegner ab - die Luft war erfüllt von Blastergewitter - selbst eine Mücke hätte kaum Platz gefunden.

"Habt ihr einen Plan?", schrie Aeron über den Lärm hinweg - ein Déjà Vu, "Dieses Mal wird uns ein Machtstoß nicht viel nützen!"

Matthew hob seinen Arm, um ihm etwas zu zeigen, doch Blasterfeuer unterbrach ihn. Nach drei Schüssen seinerseits setzte er zum zweiten Versuch an und zeigte ... auf ihn. Was wollte er ihm damit verdeutlichen? Matt schien sein Unverständnis bemerkt zu haben und schrie: Lüftung! Als Aeron an sich vorbei an die Wand sah, erkannte er die Öffnung eines Lüftungsschachts. Ja und? Wollte Matt die Gegner mit frischer Luft bekämpfen? Verwirrt sah er den Schüler an, welcher genervt die Augen verdrehte und ein weiteres Mal auf die Öffnung zeigte.

"Rein mit dir!"

Jetzt machte es KLICK bei ihm: er sollte durch den Lüftungsschacht an den Feinden vorbei und sie von hinten ins Kreuzfeuer nehmen. Schnell öffnete Aeron den schmalen Zugang und kletterte in die dunkle Röhre. Von wegen "frische Luft", dachte sich Aeron, als ihm der Geruch von Ozon in die Nase stieg. Sicherlich gab es auf seiner rechten Seite eine direkte Verbindung zum Banket-Saal, doch der Saal war nicht sein Ziel. Stattdessen bog er links ein und kroch durch den Schacht, immer darauf bedacht, keinen Lärm zu erzeugen. Nach drei Kurven - die für ihn besondere Probleme dargestellt hatten - erreichte er endlich eine weitere Öffnung. Als sie sich öffnete, fand er sich in einem finsteren Raum wieder - kleine bunte Dioden an der Wand waren der einizge Hinweis auf die Position der Wände. Schließlich entdeckte Aeron den Lichtschalter, füllte den Raum mit Licht ... und stellte fest, dass er nicht allein in diesem Raum war: auf dem Boden lagen drei Wachmänner - sie waren bewusstlos - Aeron tippte auf Elektro-Jabber. Als er sich in dem Raum umsah, wurde ihm bewusst, dass er sich in der Sicherheitszentrale befand: überall waren Displays und Kontrolleinheiten installiert. Nachdem er die betäubten Wachleute in einer Ecke aufgestapelt hatte, setzte er sich an ein Pult und reaktivierte die Displays - ein Flackern und er sah dutzende Bilder: von Korridoren, großen Hallen oder kleineren Räumen. Aeron legte ein paar Schalter um, bis er Matthew auf dem Schirm hatte - doch dieser befand sich nicht mehr hinter den Kisten, sondern stand mit einem entsicherten Blastergewehr hinter einer Ecke und schielte an ihr vorbei - auf der Suche nach einem Ziel. Hatte er die Feinde verloren? Eine gelb aufleuchtende Taste fiel ihm ins Auge - drei Bögen waren darauf abgebildet, welche wie Schallwellen aussahen. Vorsichtig drückte er die Taste ... doch nichts geschah.

"Warum passiert da nichts?", fragte sich Aeron leise - Matthew sah sich plötzlich erschrocken um.

Was war das? Hatte Matt ihn gehört? Aeron setzte zu einer weiteren Frage an, doch Matthew's gerufenes "Aeron?" bestätigte seine Vermutung: er hatte soeben einen der Deckenlautsprecher aktiviert.

"Matt, hört Ihr mich? Ich befinde mich in der Sicherheitszentrale - von hieraus kann ich alles überblicken ..."

"Ja, und alles übertönen ... geht das nicht leiser?"

Aeron öffnete eine Karte des Gebäudes und studierte sie - er wusste genau, was er suchte.

"Matt, zwei Korridore weiter befindet sich ein Spint. In diesem werdet Ihr ein Headset finden - ich kann Euch dann über einen sicheren Kanal Instruktionen geben, während Ihr die Gegner eliminiert ..."

"Das klingt doch mal nach einem Plan - endlich wieder Geheimeinsätze."

Aeron verfolgte am Bildschrim, wie Matthew vorsichtig den Gang entlang rannte, den Spint öffnete und das Headset anlegte.

"Test, test?", meldete sich der Lautsprecher neben ihm, "Könnt Ihr mich hören?"

"Laut und deutlich", antwortete Aeron und stellte sein Mikro auf das Headset ein.

"Wie lauten Eure Instruktionen?"

"Zuallererst sollten wir die feindliche Gruppe aufsplitten - selbst mit meiner Hilfe wird es Euch schwer fallen, sie alle gleichzeitig anzugreifen. Ich schlage deshalb vor, dass Ihr sie in einen der Sicherheitsräume lockt - dort kann ich dann mit ihnen spielen ... bis sie sich gegenseitig aus den Augen verlieren."

"Und wo finde ich einen dieser Räume?"

"Das kommt ganz darauf an, wo sich die feindlichen Truppen befinden - Moment, ich suche sie ..."

Aeron wechselte ein paar Aufnahmen, bis er eine Ansammlung von Humanoiden auf dem Schirm hatte. Doch es waren nicht die Angreifer, sondern Jackob und die Gäste. Dieser führte die wehrlosen Vertreter in einen Raum und schloss die Tür - dann begann er zu laufen. Wollte er ihm und Matt zuhilfe kommen? Als Jackob um die nächste Ecke bog, blieb er wie versteinert stehen. Aeron konnte zwar nicht erkennen, wer dem Ritter gegenüber stand, doch ein synchron gesprochenes "Du?!" sagte Aeron, dass sie sich kannten. Plötzlich verwandelte sich das Bild in wildes Rauschen ... und verschwand. Die Sicherheitsüberwachung schaltete sofort auf eine andere Kamera um: dieses Mal waren die Angreifer zu sehen. Aeron verglich das Bild mit der Karte und lokalisierte sie nur drei Kreuzungen von Matthew entfernt. Als ein erneutes Feuergefecht begann, hoffte Aeron inständig, die richtige Wahl getroffen zu haben. Doch Matthew, geschickt wie er war, schaffte es unversehrt durch die Korridore und erreichte schließlich den Sicherheitsraum ... jetzt konnte der Spaß beginnen.
In dem Moment, in dem der letzte Angreifer den Raum betrat, schloss sich die Tür und hüllte sie in Dunkelheit ein - Matthew befand sich bereits wieder auf dem Flur - ungeduldig auf seine Ziele wartend. Aeron sah sich die Schalttafel an und entschied sich für die erste Gemeinheit: ein Labyrinth aus Spiegeln stieg aus dem Boden empor und machte erst an der Decke halt - ohne Licht in dem Raum tappten die Feinde noch wortwörtlich im Dunkeln. Der nächste Schalter erzeugte einen weißen Nebelschleier in dem neuen Labyrinth - auch dies bemerkten die Truppen nicht ... es wurde Zeit, dass ihnen ein Licht aufging. Kein Wort der Welt konnte die Reaktion der "Gefangenen" beschreiben, als der Raum in ein geisterhaftes Licht getaucht wurde ... auch Aeron konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die Kleidung der Truppen brachte sogar noch einen Bonus - sie alle hatten die gleiche braun-schwarze Rüstung an, die auch das Gesicht verdeckte, sodass sie ihre Partner nicht mehr von ihrem eigenen Spiegelbild unterscheiden konnten - geschweige denn von dem Spiegelbild des Partners. In Windeseile waren die Truppen kreuz und quer in dem Labyrinth verteilt, stießen sich ständig die Köpfe an den Speigeln und rannten an ihren Partnern vorbei, weil sie sie nicht mehr als diese identifizieren konnten. Jetzt sollte das Finale kommen: der nächste Schalter ließ ein Hologramm in der Mitte des Labyrinths erscheinen ... ein rauchiger Totenkopf mit einem Durchmesser von einem Meter. Das verängstigte Herumrennen verwandelte sich in eine panische Flucht - zwei der sechs Angreifer fielen sofort in Ohnmacht, ein dritter musste erkennen, wie sich ein Spiegel anfühlte, wenn man durch ihn hindurchfiel. Nach einiger Zeit hatte es dann endlich einer der Truppen geschafft, einen Ausgang zu finden - doch er wurde bereits von Matthew erwartet und mit einem unangenehmen Stunnerschuss in die Magengegend begrüßt.

"Na, endlich - ich dachte schon, Ihr würdet mich hier verrotten lassen - was habt Ihr mit denen getrieben? Sie sehen aus, als hätten sie einen Geist gesehen ..."

"Das haben sie auch - ich schlage vor, Ihr leistet den restlichen Attentätern Gesellschaft - wir wollen das hier schnell hinter uns bringen ..."

"Okay, dann rein ins Getümmel ..."

Mit diesen Worten sprang Matt in den Sicherheitsraum und stieß bei dem Anblick, der sich ihm nun bot, einen leisen Pfiff aus. Aeron gab ihm über Headset bescheid, an welcher Stelle sich KEIN Spiegel befand, sodass er sich besser zurecht finden konnte. Nachdem er den "Spiegelspringer" gestunnt und sich davon überzeugt hatte, dass die beiden ohnmächtigen Angreifer keine Gefahr mehr darstellten, standen die Chancen endlich eins zu eins. Aeron war sich ihres Sieges bereits sicher, als ein lautes Geräusch, ähnlich einem Schuss, den Lautsprecher überforderte und die Bildschirme einer nach dem anderen den Geist aufgaben ... irgendetwas stimme nicht. Bevor das letzte Display schwarz wurde, konnte Aeron ganz klar eine Person erkennen, die an einem Stromkasten fummelte ... es war Dorian.

* * *

Aeron rannte die Flure entlang - er konnte Dorian nicht ungeschoren davonkommen lassen. Trotz der so kurzen Begegnung, war ihm unwohl bei dem Gedanken an diesen Verbrecher - er schien mächtiger zu sein, als er zu sein vorgab. Der Kartenprojektor, den er sich provisorisch an den Gürtel geheftet hatte, zeigte ihm den genauen Standort des Stromkastens ... noch zwanzig Meter. Zusätzlich hatte er sich noch ein Headset genommen und hastig um den Kopf gewickelt - für den Fall, dass Matthew Probleme hatte.

"Matt? Matt, könnt Ihr mich hören?" - keine Antwort ... jedenfalls nicht von Matthew.

"Er wird Euch nicht antworten ...", es war Dorian - er stand mehrere Meter von ihm entfernt in Korridor, "... doch ein Schwätzchen könnt Ihr doch auch sicherlich mit MIR führen, oder etwa nicht?"

"Was habt Ihr mit ihm gemacht?"

"Ich versichere Euch, dass ich nichts mit ihm gemacht habe", meinte Dorian mit einem Achselzucken und fügte mit einem hämischen Lachen hinzu, "... noch nicht."

"Droht mir nicht!", Aeron aktivierte sein Lichtschwert und hielt die Viridian-Klinge bedrohlich in Dorian's Richtung, "Es könnte sich als Fehler erweisen."

"Komisch, dasselbe wollte ich gerade zu Euch sagen."

Mit diesen Worte kam seine rechte Hand hinter seinem Rücken hervor - eine elegante Vibro-Klinge umfassend. Dorian ließ das Schwert in geschmeidigen Bewegungen wie eine Schlange um seinen Körper fliegen, bis es irgendwann in einer Geste der Herausforderung stehen blieb. Aeron war sich in einem Punkt sicher: dieses Schwert war seinem Lichtschwert ebenbürtig.

"Matt? Ich könnte Eure Hilfe gebrauchen!"

Dieses Mal schien er seine Stimme zweimal zu hören - war Matt in der Nähe? Aeron griff auf die Macht zu und durchsuchte die Umgebung ... nichts. Dorian griff mit der Linken in eine Tasche und zog ein verbogenes Headset heraus.

"Suchst du vielleicht das hier?"

"Ihr sagtet, Ihr hättet ihm nichts getan!", rief Aeron vorwurfsvoll, wobei ihm seine Stimme beinahe versagte.

"Habe ich auch nicht ... ICH nicht."

Zorn kochte in Aeron hoch. Wie konnte es dieser Verbrecher wagen, so herablassend mit einem Jedi zu reden? Was war Matthew zugestoßen? War auch Jackob in Gefahr ... oder Alicia? Aeron's Faust zitterte, als er sich vorstellte, wie er Alicia's toten Körper in den Armen hielt ... nein! Mit einem machtunterstützten Sprung überquerte er die restlichen sieben Meter, die ihn von Dorian trennten und verpasste ihm den ersten Schlag. Dieser wehrte ihn jedoch mit Leichtigkeit ab ... der Kampf hatte begonnen. Aeron startete bereits seinen nächsten Angriff, doch sein Gegner wehrte auch diesen mühelos mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck ab.

"Habt Ihr nichts besseres zu bieten ... Jedi?"

Aeron beschleunigte seine Angriffe, ging immer größere Risiken ein ... doch Dorian blockte jede Attacke mit einer unmerklichen Bewegung des Handgelenks - die größte Anstrengung schien das Heben seines Armes zu sein, um ein Gähnen zu unterdrücken. All dies machte den Jedi-Wächter nur noch zorniger ... doch er musste sich beherrschen. Innere Ruhe - das war das Geheimnis zu wahrer Macht - Macht, die er benötigte, um Dorian unschädlich zu machen. Doch eine Frage quälte ihn: wie konnte ein gewöhnlicher Mensch so mächtig sein? Wieso war er dazu imstande, es mühelos mit einem Jedi-Meister aufzunehmen? In Gedanken vertieft milderte sich seinen Zorn ... und seine Aufmerksamkeit. Sein Gegenüber setzte bereits zu einem Hieb nach seinen Beinen an, als Aeron sich wieder seiner Umgebung bewusst wurde. Im letzten Augenblick verließen seine Beine den Boden und setzten auf der anderen Seite des Angreifers wieder auf. Er nahm seinen Schwung mit und lenkte ihn mithilfe eines Schlags auf Dorian um. Zum ersten Mal seit ihrem Duell sah Aeron ein Zeichen von Unsicherheit in seinen Augen und brachte ihn für einen winzigen Augenblick ins Wanken. Das war seine Chance: Aeron streckte eine Hand nach Dorian aus, brachte die Macht in Bewegung und sandte seinen Machtstoß aus. Dieses Duell würde in Kürze vorbei sein ... doch Dorian's Reaktion auf den Machtstoß fiel anders als erwartet aus: anstatt durch den ganzen Korridor zu fliegen, schien er lediglich in einer sanften Brise zu stehen.

"Wie ... habt Ihr ... ?", Aeron war sprachlos - wie hatte er das gemacht?

"Ganz einfach", Dorian befestigte seine Klinge an seinem Rücken und breitete die Arme aus, "Ich bin magisch ..."

Ein PUFF-Geräusch erklang und Dorian war verschwunden ... jedoch nicht für lange Zeit. Aeron konnte ihn bereits hinter sich hören - er befand sich am Ende des Korridors.

"Wie habe ich das gemacht?", nahm er Aeron's Frage vorweg, "Zauberei?"

"Ich kann Euch nicht gehen lassen", der Jedi-Meister stellte sich ihm entgegen, "Ihr seid kein Zauberer - Ihr seid ein Verbrecher!"

"Verbrecher ist so ein hartes Wort. Ich schlage Euch vor, dass Ihr Euch für unsere nächste Begegnung einen schöneren Begriff überlegt. Möge die Macht mit Euch sein ..."

Mit diesen Worten verschwand er in einem der Flure ... doch Aeron musste ihn aufhalten. Vielleicht hingen die Leben seiner Begleiter davon ab - wenn nicht noch mehr ...

* * *

Der Flur war verlassen - nirgends eine Spur von Dorian, doch Aeron hatte nichts anderes erwartet. Nun galt es, sich für eine Richtung zu entscheiden - welchen Weg würde der Angreifer wählen? Ein Geräusch nahm ihm die Entscheidung ab: als Aeron in den nächsten Korridor sah, entdeckte er eine offen stehende Tür. Vorsichtig schlich er sich heran - darauf bedacht, keinen Lärm zu erzeugen. Als er um die Ecke in den schwach beleuchteten Raum sah, konnte er seinen Augen nicht trauen: Matthew schwebte zwei Meter über ihm in der Luft - Arme und Beine mit Schellen versehen. Er war wach, hatte jedoch die Augen geschlossen und ließ den Kopf hängen. Ein trauriges Bild, dachte sich Aeron und betrat lautlos den Raum - doch ob lautlos oder nicht, die Tür schloss sich hinter ihm.

"Matthew, seid Ihr okay?", flüsterte Aeron und sah sich ruckartig in dem Raum um.

"Natürlich geht es ihm gut", Dorian trat hinter einer Kiste hervor, "Matthew und ich, wir hatten sehr viel Spaß zusammen und wir sind froh, dass Ihr Euch zu unserer kleinen Party hinzugesellt, nicht wahr, Matty, mein Freund?"

Anstatt zu antworten, hob Matthew lediglich den Kopf - er musste schon eine ganze Weile hier hängen.

"Lasst ihn sofort frei!"

"Wie Ihr wünscht ..."

Ein Schnipsen und die Schellen öffneten sich - kraftlos krachte Matthew mit dem Gesicht auf den Boden.

"Ihr seid ein Monster!"

"Monster? Konntet Ihr Euch in der Zeit, die Euch gegeben war, keinen besseren Begriff für mich überlegen? Ich bin enttäuscht ..."

Aeron aktivierte sein Lichtschwert, "Ich werde dies einfürallemal beenden!"

"Heuh, solch kräftige Worte bin ich von Jedi gar nicht gewohnt - seid Ihr sicher, dass Ihr die Ideale der Jedi nicht vergessen habt?"

Aeron hörte nicht auf ihn. Ein Salto brachte ihn neben seinen Gegner und gab ihm Kraft für seinen ersten Schlag - doch er hatte aus seinem letzten Duell gelernt. Anstatt wie gewöhnlich mit der Klinge auf Dorian loszugehen, hielt er sein Lichtschwert verkehrt herum und attackierte mit dem Knauf. Dorian, welcher diesen Zug nicht vorhergesehen hatte, startete seine Parade viel zu weit oben ... und wurde direkt im Gesicht getroffen, was ihn mehrere Schritte nach hinten torkeln ließ. Nachdem er sich wieder gefangen hatte, sah er Aeron mit hasserfüllten Augen an.

"Okay, jetzt hört der Spaß auf!"

"Er hat gerade erst angefangen", erwiderte Aeron und startete seinen nächsten Angriff.

Dieses Mal schwang er sein Lichtschwert von oben nach unten - sein Ziel schienen Dorian's Füße zu sein - doch im letzten Augenblick zog er die Klinge nach oben. Doch noch bevor die Klinge das Gesicht seines Gegners berühren konnte, wurde sie von Dorian's Schwert pariert. Zwei schnelle Attacken folgten, die den rechten Arm und den Torso des Angreifers verwundet hätten - wie erwartet erreichten sie ihr Ziel nicht. Dorian packte den Rand der Kiste, hinter der er sich wenige Momente zuvor versteckt hatte, und zog sich daran hoch. Als Aeron auf eben dieser Kiste landete, war Dorian bereits auf eine höhere Kiste geklettert. Er winkte dem Jedi verabschiedend zu, schlug mit seiner Klinge auf ein kleines metallenes Objekt am Rand seiner Kiste und sprang dann ab. Im nächsten Moment fallteten sich die Kisten in Aeron's Richtung zusammen. Wie auf einer Rutsche wurde er durch den Raum getragen und gegen eine Wand geworfen.

"Jedi ...", meinte Dorian amüsiert und rannte in den Flur zurück.

"Sithdreck!", fluchte Aeron und half Matthew auf die Beine, "Geht es Euch gut?"

"Es ging mir schon besser ...", meinte Matthew trocken und richtete sich auf.

"Ich muss ihn aufhalten."

"Worauf wartet Ihr dann noch?"

Kaum hatte er den Satz zuende gesprochen, da war Aeron auch schon verschwunden. Er ließ die Macht durch seine Beine fließen und verlangte seinem Körper alles ab. Dorian war nicht weit gekommen ... Aeron konnte ihn vor sich um die Ecke rennen sehen. Wenig später erreichte auch er die Ecke und bog ab. Strahlend helles Licht blendete ihn für einen Augenblick - vor ihnen befand sich ein großer Balkon. Wollte er etwa springen? Nur ein Jedi würde einen Sprung aus dem dritten Stock unbeschadet überleben ... doch Aeron erkannte bereits seinen Irrtum. Dorian wollte nicht aus dem Fenster springen, er wollte fliegen: auf dem Balkon wartete ein viollett gemusterter Gleiter. Ihm wurde klar, dass er den Attentäter niemals rechtzeitig einholen würde, als dieser bereits seinen Gleiter erreichte. Dorian ergriff eine Stange am Ende des Speeder, ließ zu, dass ihn seine Beine überholten, und landete im Pilotensitz. Ein Heulen ertönte und der Gleiter hob von dem Balkon ab ... er war entkommen. Im selbern Moment, in dem er die Sicht zu dem Speeder verlor, erschienen Jackob, Alicia und Matthew hinter ihm. Matthew hinkte und stützte sich auf Alicia's Schulter, während Jackob seinen Blick nicht vom Boden hochnahm - er schien wegen irgendetwas bedrückt zu sein.

"Matthew sagte, du seist in Gefahr?", fragte Alicia besorgt, "Was ist passiert?"

"Dorian ... er ist entkommen!"

"Dann werden wir ihn ein anderes Mal festnehmen. Die Hauptsache ist doch, dass du noch lebst."

"Was ist mit den Gästen?", Aeron sah Jackob erwartungsvoll an, doch dieser schien die Frage absichtlich zu überhören.

"Wir haben sie in Sicherheit gebracht", erklärte Alicia stattdessen, "Unser Job hier ist erledigt."

"Dann lasst uns von hier verschwinden", schaltete sich Matthew in das Gespräch ein, "Ich kann es kaum erwarten, mein Steinchen zu bekommen."

[Aeron Gates - Alicia Crunx - Jackob Anderson - Matthew Ramius]
[Natria - Miracle Plasa]



Geschrieben von Jackob Anderson am 22.03.2006 um 22:48:

  Die Firmenfusion auf Natria (4)

[Natria - Miracle Plasa - Banket-Saal]
[Jackob Anderson - Aeron Gates - Matthew Ramius]

"Jackob, du beschützt die Leute hier. Nimm den zweiten Ausgang hinter dir - wir werden die Angreifer auf Distanz halten ..." wies ihn Aeron an.

Jackob stand still da. Er konnte sich nicht rühren. Seine Muskeln verweigerten jeden Befehl zur Bewegung. Alles ist so schnell passiert. Die ganze Situation hatte sich schlagartig geändert. Langsam wurde ihm der Ernst der Lage bewusst und ihm war klar, dass er professionell handeln musste. Die Leute hockten voller Angst auf dem Boden, doch Jackob durfte es ihnen nicht gleich tun. Er beruhigte seinen Verstand mit Jedi-Übungen, die dieses Mal sogar anschlugen. Nach wenigen Sekunden war er bereit zu handeln. Die versammelten Menschen und Nicht-Menschen hatten Angst, doch Jackob schaffte es sie zu koordinieren. Er folgte Aeron's Ratschlag und dirigierte die Menge in Richtung Ausgang. Gerade als er den Raum verlies, hörte er den Kampf darin toben. Die Schussgeräusche ließen ihn kurz zusammenzucken und beinahe zurücklaufen um den beiden zu helfen. Doch er konnte die Leute nicht allein lassen. Das einzige was jetzt zählte, war die Leute in Sicherheit zu bringen. Sie bewegten sich durch die Korridore ohne den Angreifern zu begegnen. Der Gedanke die Menge zu beschützen und in Sicherheit zu bringen verlor immer mehr an Bedeutung und machte einem anderen Gedanken Platz. Alicia. Er hatte jedoch nicht die Absicht die Menge jetzt im Stich zu lassen. Alicia konnte auch irgendwo in der Stadt und in Sicherheit sein, doch das bildete er sich nur ein um seinen tobenden Verstand zu beruhigen.

"...neben den den Überwachungskameras und den Deckengeschützen gibt es sogenannte Sicherheitsbereiche in diesem Komplex. Diese Bereiche werden nur in Notsituationen aufgesucht und sind durch Lichtschranken und viele andere technische Spielereien geschützt."

Notsituationen? Ja, nach seinem Ermessen war dies eine Notsituation. Er erinnerte sich an die Worte des Wachmanns, den Aeron und er kurz vor dem Bankett angesprochen hatten. Es war eine gute Entscheidung gewesen. Jackob schaute sich nach den Sicherheitsbereichen um.
Nach einiger Zeit wurde er fündig. Er dirigierte die Menge in den Raum und schloss die Tür. Der Raum war gut geschützt und die Leute waren mit allem versorgt um im schlimmsten Fall auch einige Tage überstehen zu können. Nun konnte Jackob sich wieder anderen Dingen widmen und die Leute guten Gewissens zurücklassen. Er wollte schon zurückzulaufen, doch hielt er mitten in der Bewegung inne. Aeron und Matthew würden gut allein zurechtkommen. Er konnte auf ihre Fähigkeiten vertrauen.
Jackob machte kert und lief in die andere Richtung. Alicia war wichtiger, wichtiger als alles andere auf der Welt. Er bog gerade um die nächste Ecke als er plötzlich wie versteinert stehen blieb.

"Du?!" stießen Jackob und sein Gegenüber gleichzeitig aus.

Damit hatte er absolut nicht gerechnet. Die grünschimmernde Rüstung seines Gegenübers funkelte im Licht der Deckenlampen. Hereth Tark. Jackob erinnerte sich an das jüngste Zusammentreffen mit ihm. Aeron und er hatten ihn zusammen attackiert, doch er hatte Jackob schwer verletzt und ist letztendlich entkommen. Diesmal war Jackob gewappnet. Seit dem letzten Kampf hat er an Stärke und Weisheit zugelegt. Er hatte seine alten Fähigkeiten wieder und der Kopfgeldjäger musste sich diesmal einem ebenbürtigen Gegner stellen. Hereth hatte solche Situationen sicherlich schon öfter erlebt und handelte blitzschnell und instinktiv. Er nahm sein Blastergewehr vom Rücken und gab eine ungezielte Feuersalve ab, wahrscheinlich um sich erstmal Zeit zu verschaffen. Jackob reagierte sofort. Er verschwand wieder hinter der Ecke, die Schüsse des Kopfgeldjägers trafen die Wand und ließen Rauch aufsteigen. Jackob schnellte hervor und lies gleichzeitig sein Lichtschwert aufblitzen. Er stürmte auf Hereth zu und die blaue Klinge näherte sich bedrohlich seinem Hals. Wenige Zentimeter trennten die Klinge vom Hals des Kopfgeldjägers. Hereth war von Jackob's schnellem Handeln nicht sonderlich beeindruckt und lies sich gekonnt nach hinten fallen und gab Jackob gleichzeitig einen kräftigen Tritt in die Magengegend. Jackob taumelte kurz zurück und verspürte einen starken Schmerz. Er musste sich auf den Kampf konzentrieren und erinnerte sich an einen Satz den er irgendwo mal aufgeschnappt hat.

"Schmerz ist nur eine Illusion..."

Eine Illusion, die jeden harten Kämpfer weich machen konnte...

Er konzentrierte sich auf die Macht um seinen Schmerz zu verdrängen. Der Schmerz lies langsam nach. Er war etwas verwundert, dass es wirklich funktionierte. Doch das Wie war erstmal egal, im Moment zählte nur dass es überhaupt funktionierte. Jackob und Hereth kämpften einige Zeit weiter. Es war ein ständiges hin und her. Je öfter Hereth Jackob traf desto mehr schürte er seinen Zorn. Jackob schäumte vor Wut und wollte Hereth töten, egal wie. So langsam hatte er ein Gefühl für seinen Gegenüber entwickelt und konnte immer mehr Attacken ausweichen. Nach der ersten Blastergewehr Salve hatte der Kopfgeldjäger auschließlich mit Druckgranaten und Blasterpistolen gekämpft, doch nun nahm er wieder sein Blastergewehr. Jackob war überrascht und konnte der ankommenden Blastergewehrsalve nur im letzten Augenblick ausweichen indem er sich nach vorne abrollte. Er sprang auf und stieß nach dem Kopfgeldjäger. Die Attacke kam völlig unerwartet und Jackob war sich sicher ihn auszuschalten. Doch Hereth schlug ihm instinktiv den Gewehrkolben ins Gesicht. Jackob taumelte nach Hinten, doch er spürte keinen Schmerz. Der gesamte Zorn den er in sich sammelte und versuchte zu unterdrücken drohte nun sich zu entfalten. Er senkte seinen Blick und spuckte Blut. Seine Augen glühten vor Zorn und drückten unendlichen Hass aus. Jackob richtete seine Hand auf Hereth, riss ihn mit Hilfe der Macht zu sich und schleuderte ihn gegen die Wand hinter sich. Das selbe tat er nochmal und schleuderte ihn gegen eine andere Wand solange bis er nur noch einen schlaffen Körper gegen die Wände schleuderte. Hereth lag auf dem Boden und war nun Jackob's Zorn hilflos ausgeliefert. Jackob's Lichtschwert nahm bedrohlich Kurs auf den Hals des Kopfgeldjägers und würde ihn durchtrennen. Wenige Sekunden trennten ihn von seiner seelischen Erlösung und der unendlichen Genugtuung, die er sich mit seinem Tod ersehnte. Jackob setze zum Schnitt an.

"Jackob! Nein!"

Die Stimme riss ihn aus seiner Rage und brachte ihn wieder in die Realität. Der Hass in seinen Augen wandelte sich in Mitleid, Trauer und Scham. Was war aus ihm geworden? Wie konnte er sich seinen Gefühlen nur so hingeben? Die Ideale der Jedi hatten solche Taten nicht im Sinn. Er lies sein Lichtschwert wieder einfahren und der Griff fiel polternd zu Boden. Jackob sackte auf die Knie und blickte in die Leere. Der gesamte Flur war voller Blut und die Wände waren eingedrückt und an einigen Stellen zertrümmert. Die Person hatte ihn aus seiner Rage geholt und dafür war er ihr unendlich dankbar, doch um so mehr hasste er sich selbst für das was er angerichtet hat. Die Person kam näher und umarmte Jackob. Er konnte ihren süßen Duft vernehmen und spürte ihren warmen Körper. Die Realität entfernte sich immer weiter von ihm und Alicia flüstere ihm aufmunternde Worte ins Ohr. Doch sie verstummten zu einem leisen Flüstern in der Ferne. Ihr warmer Atem war das einzige was er noch warnahm bevor er erneut das Bewusstsein verlor.

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"Meinst du er kommt durch?"

Jackob hörte Stimmen. Stimmen, die in weiter Ferne sprachen. Er wusste nicht ob sie ihn meinten oder sich einfach nur unterhielten. Seine Augen waren geschlossen und er hatte sich immer noch nicht ganz gefasst. Die Stimmen schienen immer näher zu kommen.

"Er hat ziemlich schlimme Verletzungen, aber er wird es schaffen. Schließlich ist er ein Jedi."

Ein Jedi? Ja, Jackob war ein Jedi, doch die vergangenen Ereignisse ließen ihn langsam zweifeln. Zweifeln an seinem Können und an seiner bisher unerschütterlichen Treue zur hellen Seite der Macht. In der Basis von Jak'tal hatte ihm die helle Seite wenig geholfen. Er konnte sich nur durch den Einsatz der dunklen Seite der Macht befreien. Konnte es denn kein Gleichgewicht geben, zwischen heller und dunkler Seite der Macht? War es denn ein unantastbares Faktum, dass sich helle und dunkle Seite nicht vertragen? Es ist doch dumm sich auf eine Seite der Macht zu beschränken, wenn beide Seiten einem doch so viele neue Optionen bieten. Doch wie konnte Jackob sich sicher sein, dass die dunkle Seite ihn nicht irgendwann vollkommen verschlingen würde. Er hat sich seinem Zorn und damit seinen Gefühlen hingegeben. Er hat sich durch seine Gefühle beeinflussen lassen. Es gab sicher Jedi, die gut mit beiden Seiten klar kamen. Die neutralen Jedi. Doch für Jackob war diese Option undenkbar. Er hatte die Wahl zwischen dunkler und heller Seite der Macht. Eine Gradwanderung zwischen den beiden Seiten konnte er nicht überstehen ohne einer Seite ganz zu verfallen.
Er hat gesehen wozu ihn die dunkle Seite verleiten konnte. Sie hatte ihn dazu gebracht abscheuliche Dinge zu tun, Dinge die er im Grunde nicht tun wollte. Irgendwann würde die dunkle Seite ihn zu einem Monster machen. Ein Monster, das nicht mehr Jackob war. Ein Monster, das er nicht sein wollte. Er hatte somit nur eine Option. Nämlich den Pfad, den er schon als junger Padawan eingeschlagen hatte, weiter zu gehen. Von diesem Pfad durfte ihn nichts abbringen. Jackob hatte entschieden.
Ein stechender Schmerz in der Bauchgegend ließ ihn aufschreien. Er konnte die Augen nun langsam öffnen. Der Schmerz hatte ihn aus seinen Gedanken in die Wirklichkeit gerissen.

"Endlich seid Ihr wach, verehrter Jedi." sprach ihn eine junge Frau an. "Ihr wurdet schwer verwundet, doch wir haben Euch im letzten Moment retten können."

"Dafür bin ich euch dankbar." erwiderte Jackob. Ihm wurde erst jetzt klar wo er sich befindete. Er war in einem der Sklavencontainer. Nach seinem Kampf mit dem dunklen Jedi, haben die Sklaven ihn hier her gebracht und ihm damit sein Leben gerettet. Der dunkle Jedi. Jackob musste ihn finden.

"Ich bedanke mich für eure Gastfreundschaft und Fürsorge, doch leider bin ich gezwungen mich nun wieder meinen Pflichten zu widmen."

"Ich verstehe. Ich werde Eure Sachen bereitlegen." Die junge Frau schien etwas traurig über die Abreise Jackob's zu sein und sprach in einem leicht widerwilligen Ton.

***

Der gesamte Raum war voller Blut und die Leichen waren noch überall verteilt. Jeder Wachman wurde sauber und professionell hingerichtet. Nur Jak'tal wurde mit groben Schnitten exekutiert. Jackob suchte stundenlang nach Hinweisen auf den Verbleib des dunklen Jedi's. Er wurde einfach nicht fündig. Der dunkle Jedi hatte sich scheinbar in Luft aufgelöst. Plötzlich fand er etwas. Ein kleines Datapad. Er betätigte es.

"..."

Jackob verstand kein Wort von dem Gesprochenen, doch er hörte weiterhin gespannt zu. Es tauchte eine Sternenkarte mit den Koordinaten nach Gorian. Etwas stimmte nicht. Die ganze Zeit über hatte er sich auf das Datapad und auf die Botschaft konzentriert und dabei seine Umgebung außer Acht gelassen. Er spürte Gefahr. Aufeinmal vernahm er ein leises Piepen, das immer schneller wurde. Eine Bombe! Jackob handelte sofort. Er schaute sich nach einem Fluchtweg um. Jetzt zurückzulaufen wäre zu gefährlich. Die Bombe würde jeden Moment explodieren. Das Fenster! Er musste springen um sich zu retten. Das Piepen wurde sehr schnell und bedrohlich. Jackob nahm Anlauf und sprang.


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Langsam kam er wieder zu Bewusstsein und blickte in ein engelgleiches Gesicht, das ihn anlächelte. Das Geschehene Übel verlor jede Bedeutung bei dem Anblick Alicia's.

"Jackob...du..."

"Ich weiß, Alicia. Ich bin froh, dass du gekommen bist."

"Du hast ihn fast getötet. Egal was er getan hat, jeder verdient das Recht auf einen fairen Prozess."

"Ich habe mich von meinen Gefühlen beherrschen lassen. Es tut mir Leid."

"Schon gut. Wir sollten jetzt zu Aeron und Matthew gehen."

"Du hast Recht. Als ich mich von den Beiden getrennt habe waren sie in einen Kampf verwickelt. Wo ist Hereth?"

"Wer?"

"Der Kopfgeldjäger."

"Er liegt da hinten in dem Raum ich hab ihn eingesperrt, damit er nicht fliehen kann." Alicia zeigte auf eine Tür etwas entfernt.

Jackob und Alicia standen auf und gingen zu dem Raum, in den Alicia Hereth Tark eingeschlossen hatte. Jackob öffnete die Tür. Nichts. Keine Spur von Hereth Tark.

"Aber wie ist das möglich?" fragte Alicia erstaunt.

Jackob deutete auf den Lüftungsschacht, dessen Abdeckung daneben lag. Hereth würde noch seine Strafe bekommen. Im Moment waren Aeron und Matthew wichtiger.

[Jackob Anderson - Alicia Crunx]
[Natria - Miracle Plasa]



Geschrieben von Matthew Ramius am 25.03.2006 um 16:05:

  Die Firmenfusion auf Natria (Ende)

[Miracle Plasa - irgend ein Korridor]
[Matthew Ramius, Aeron Gates]


[Matthew Ramius, Aeron Gates, Alicia Crunx, Jackob Anderson]
[Natria - Schiff von Aeron - auf dem Weg zur Kristallhöle]


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